Fliegerhorst – Österreichs Paris – Roubaix

Paris – Roubaix, ein Klassiker der seines gleichen sucht. Der Veranstalter des Fliegerhorst Rennens, welches heuer zum 3ten Mal ausgetragen wurde, hat die passende Antwort für die heimischen Amateur Rennrad – Fahrer. Am Sa, den 09. April, bei typischem Klassikerwetter auf dementsprechender Streckenführung, starten die Amateur Rennrad – Fahrer um 15:30 bei stark bewölktem Wetter und nasser Piste. Der Kurs, eine 4km Runde die 20 mal zu befahren ist, verläuft sensationeller weiße auf einem Flugfeld aus Zeiten des 2. Weltkrieges gespickt mit unzähligen Betonplatten und aufgrund der vergangenen mehr als 70 Jahren ausgewaschenen, zum Teil tiefen Schlaglöchern, denen man nicht entkommen kann.

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Für ESR stellt sich Bernhard und Wolfgang an den Start, die auch gleich die Kontrahenten mit ihren austrainierten Wadln begutachten können. Die Spannung steigt spürbar schon vor dem Startschuss und mit diesem ist das Bestaunen der Gegner auch vorbei und ein brutaler Kampf um jede einzelne Position beginnt. Die Mannschaft der Stunde, Melasan, welche wir nur bei den Amateurrennen zu Gesicht bekommen – schön wäre ein Vergleich auch bei den berühmten Marathons in Österreich -, drückt von der ersten Kurve an unvorstellbar energisch in die Pedale. Unsere beiden Fahrer bemühen sich einen Weg durchs Feld nach vorne zu bahnen. Als der spätere Sieger zu seinem ersten Soloritt ansetzt, sind beide, Bernhard und Wolfgang, noch zu weit von vorderster Front entfernt. Rasch gesellt sich ein Teamfahrer, des Führenden nach dem anderen zur Spitzengruppe und so fahren sie zu 4t mit einem Fahrer aus einem anderen Team dem Hauptfeld aus dem Sichtfenster. Mittlerweile setzt Regen ein und das Rennen entwickelt sich zu einem beinharten Klassikerformat.

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Unsere beiden Fahrer fühlen sich sichtlich wohl im Hauptfeld, wo zwei weitere Fahrer der dominierenden Mannschaft jeden Konterversuch vereiteln. Das Tempo ist nach wie vor gewaltig hoch und die Strecke aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit und der eckigen Kurven auch fast ohne Höhenmeter eine Härteprüfung. Die letzte Runde wird eingeläutet. Während die Spitzengruppe außer Reichweite ist, setzt sich Wolfgang an die Spitze des Hauptfeldes um in den vorderen Positionen gut durch die letzten Kurven zu gelangen. 1,5km vor dem Ziel bei vehementen Gegenwind nutzt Bernhard eine Unachtsamkeit des Hauptfeldes, setzt sich ein paar Meter ab, kann die letzten beiden Kurven alleine gut ansetzen und fährt auf die holprige lange Zielgerade ein. Dort kann er seinen knappen Vorsprung kompromisslos über die Ziellinie verteidigen und belegt den 6. Platz. Wolfgang sichtlich erleichtert bei seinem Comeback-Rennen gesund und munter ins Ziel gekommen zu sein, rundet das Ergebnis mit einem 21. Platz ab.

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So, 10. April, Rennen Nummer 2 am Fliegerhorst. Dieses Mal ein Marathon, bei dem auch Fahrer ohne Rennlizenz starten dürfen. Das Startfeld ähnlich groß wie am Vortag, wobei die Stärke der Fahrer stark variiert. Wolfgang stellt sich der Herausforderung des exakt identen Kurses des Vortages mit dem Unterschied, dass dieser 4 Stunden lang, unabhängig der Rundenanzahl, zu bewältigen ist. Auch hier ist das dominierende Team des Vortages gleich von Beginn an tonangebend. So dauert es auch an diesem Tage nicht lange bis sich ein Melasan-Fahrer absetzt und die anderen Teamkollegen auf den entscheidenden Moment warten um alleine nachzusetzen.

Heute finden die Fahrer die Strecke in trockenen, aber sehr windigen Verhältnissen vor. Das Tempo ist aufgrund des naturgemäß schwächeren Starterfeldes bei einem Marathon geringer als am Vortag. Dem gegenüber steht die längere Dauer der Veranstaltung und ist somit zwar nicht von der Intensität aber sehr wohl von Gesamtbelastung her vergleichbar mit dem Vortag. Immer wieder bilden sich Kleingruppen, in denen sich auch Wolfgang gut zu recht findet. Es geht auf die letzten Runden, das Dreier-Gespann von Melasan ist wiederrum außer Sichtweite und dahinter beginnen die Platzierungskämpfe mit abwechselten Attacken. Wolfgang kommt mit einer Kleingruppe ins Ziel und belegt schlussendlich den 8. Platz.