Tour Transalp 2014, Etappe 4, St. Vigil-Fiera di Primiero, 155km, 3500hm

Der Alptraum

Wieder einmal ein Horrorerlebnis auf der Königsetappe. Nachdem ich letztes Jahr einen schweren Einbruch am Stilfserjoch hatte, war es heuer das Wetter das unseren hohen Ambitionen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Start morgens um 08:00 Uhr bei Regen und Kälte in St. Vigil und sofort den Furkelpass hinauf. Dort die übliche Selektion und oben bleiben wieder nur 6 Paare übrig. Uns geht es beiden prächtig, Mighty Max fühlt sich heute besonders „Mighty“ und auch ich kann nicht über schlechte Beine klagen. Am Gipfel stürmen Nösig/Randl nur gefolgt von HP Obwaller in die Abfahrt und machen ein Loch auf, dass bis ins Ziel nicht mehr geschlossen wird (Chapeau zur 145 km Soloflucht!). Wir gehen mit dem Rest in die Abfahrt, die trotz Regen kein großes Problem darstellt. Auch beim zweiten Hügel, dem Welsberg sind die Beine top und bis auf die Tatsache, dass den drei Führenden nicht richtig nachgesetzt wird scheint alles ok.

Mitnichten! Durch das darauffolgende Bummeln fängt die Nässe und Kälte an in mir zu kriechen und nach ca. einer Stunde Fahrzeit beginnt das größte Leiden meiner (mittlerweile doch fast 15 Jahre dauernden) Radsportkarriere. Am liebsten wäre ich abgestiegen, aber das war keine Option. Bis Cortina d`Ampezzo friert mein Körper vollkommen ein und ich kann fast nicht mehr meine Bremsen betätigen. Schade, den Max hatte wie gesagt einen starken Tag.

Am Paso Giau muss ich dann von der Spitze abreißen lassen, durch die Durchhalteparolen von Max komme ich zwar nach einem Drittel des Berges nochmal heran, nur um recht schnell wieder den Anschluss zu verlieren. Dem Körper fehlen leider kältebedingt die restlichen 20-30 Watt die er derzeit imstande ist auszuspucken. Am Gipfel des Giau haben wir 2 min Rückstand auf die Gruppe und die Abfahrt wird leider auch zum Horror. Ich kann fast nicht mehr Bremsen so tun mir die Hände weh und Max kommt in einer Kehre unsanft zu Fall. Prellungen und Abschürfungen an der Schulter, der Hüfte und am Knie hindern Max nicht davon, weiterhin wie eine Maschine zu fahren. Bei der Anfahrt zu unseren letzten zwei Pässen werden wir noch von Öttl/Hofmann und einem zweiten Paar eingeholt und so geht’s über die zwei letzten Pässe. Ich kann hier nicht mehr zulegen, Max ist trotz Blessuren nicht voll gefordert.

So kommen wir als Sechste ins Ziel und haben eigentlich unseren Vorsprung auf alle Verfolger ausbauen können, leider hat sich aber auch den Rückstand zu den vor uns Platzierten vergrößert.

Verglichen mit letztem Jahr war es zwar kein wirklich schlechter Tag aber bei schönem Wetter fahren wir derzeit ganz vorne mit, daher schmerzt das heutige Ergebnis doch sehr.

Wie bereits einmal in einem der Vorberichte erwähnt, mein größter Wunsch wäre es, dieses Rennen einmal bei schönem und warmen Wetter zu fahren, aber das blieb mir bisher leider versagt.