Tour Transalp 2014, 5 Etappe, Fiera di Primiero – Crestano del Grappa, 123km, 3200hm

Unbelohnte Talentprobe

Irgendwie will das mit dem Glück bei diesem Rennen nicht funktionieren.

Endlich haben wir unser bzw. mein Wetter (Mighty fährt ja eigentlich bei allen Bedingungen gut) und dann kommt was anderes dazwischen.

Der Rennverlauf: Gleich nach dem Start ziehen wir sehr zügig den Passo Gobbera hinauf, nur um oben wieder langsamer zu werden und von einer kleinen in eine große Gruppe anzuwachsen. Unmittelbar im Anschluss folgt jedoch der Zweite und um einiges längere Berg. Hier wird ernst gemacht, Steinkeller eröffnet mit sehr hartem Tempo den Kampf ums gelbe Trikot. Es kristallisiert sich eine Spitzengruppe mit 4 Teams heraus. Wir sind auf meinen Entschluss hin nicht dabei, da ich im Zuge des Anstiegs merke, dass einerseits das Tempo der Spitzengruppe tötlich hoch ist und im Anschluss noch der 28km Anstieg zum Monte Grappa folgt und ich hinter uns eine Gruppe mit starken Fahrern sehe, was bedeutet, dass wir gemeinsam den Abstand zur Spitze gleichhalten bzw. vielleicht sogar verringern können. Also lockeres Tempo bis zur Passhöhe, dann einholen lassen, bis zum Monte Grappa mitrollen und beim Monte Grappa all out, das war der Plan der……

bis zum Gipfel des Berges voll aufging!

Bereits am Fuße des Monte Grappa gehen wir unseren Rhythmus und lassen die Gruppe zurück. Noch in der ersten Hälfte des Anstiegs holen wir die Gesamtführenden Nothegger/Obwaller ein und lassen sie auch gleich wieder stehen. Auf der zweiten Hälfte des Anstiegs machen wir das Gleiche mit Nösig/Randl sodass wir an der Passhöhe auf Platz 3 sind, was eine Podiumsplatzierung in der Tageswertung bedeutet hätte.

Am Ende des Berges haben wir plötzlich sogar noch die Zweitplatzierten in unserem Blickfeld! Euphorisch werfen wir uns in die extrem schwere und technisch anspruchsvolle Abfahrt und erleben dort unser Waterloo. In der letzten schwierigen Kurvenkombination im ersten Drittel der Abfahrt höre ich wie hinter mir ein Reifen platzt und als ich mich umdrehe wickelt es Mighty auch schon um die Leitplanke. Rad beschädigt, Reifen platt, Podium ade, Gesamtwertung auch ade!

Irgendwie eiern wir ins Ziel – schwer demoralisiert. „From Hero to Zero“ hätte man gesagt. Starke Vorstellung ohne Nutzen und Wert. Wir können froh sein das Mighty das ganze unverletzt überstanden hat und wir die Etappe beenden können, mehr Positives gibt’s eigentlich nicht zu berichten.

Morgen und übermorgen halt noch zweimal Vollgas, hoffentlich bei gutem Wetter und ohne Defekt und Sturz.