Supergiro Dolomiti und Dolomitenrundfahrt 2015 – zwei heiße Tänze im Osttiroler Dauerregen!

SUPERGIRO DOLOMITI, 232km, 5234hm

Was waren das für Rennen rund um die Lienzer Dolomiten am vergangenen Wochenende!?

Die zweite Auflage des Supergiro Dolomiti über 232 Kilometer und 5.234 Höhenmeter führte über den Gailbergsattel, den Plöckenpass, Ligosulla, Lanzenpass, Nassfeldpass, Obertilliach und über den Kartitscher Sattel wieder retour nach Lienz. Unser ESR Racing Team by Bernhard Kohl war durch Max Feyerer, Markus Plank, Bernhard Rehrl, Robert Rothschedl, Hans-Peter Fellinger, Joachim Steffek und unserem Hauptsponsor Bernhard Kohl vertreten. Daniel Wabnegg konnte leider kurzfristig nicht starten, da er sich die Tage davor eine Verkühlung zugezogen hatte und für die anstehende Tour Transalp nichts riskieren wollte.

Um 6.35 Uhr war Start in Lienz und flott ging es in Richtung Oberdrauburg zum ersten Anstieg in Richtung Gailbergsattel. Wie es zu erwarten war erfolgte die erste Selektion recht rasch, doch unsere Jungs zeigten sich stark und so waren alle noch gut im Rennen.

Am Plöckenpass wurde weiter ein hohes Tempo gefahren und die Spitzengruppe wurde immer kleiner … stark dabei noch Markus, Max und natürlich Berni Kohl. Die Tempoverschärfungen von Kirchmair konnte dann aber nur Berni mitgehen, der sich in den letzten Wochen speziell auf den Supergiro vorbereitete und der es in seinem ehemaligen Trainingsgebiet doch nochmal wissen wollte.  In der Hoffnung, dass Max wieder den Anschluss zur Spitze finden könnte, beteiligte sich Berni vorerst nicht an der Führungsarbeit – bitter für Kirchmair, aber mit einem starken Team im Rücken ist das nun mal so.

Markus Plank zeigte sich, wie schon so oft in dieser Saison, wahnsinnig stark und fuhr lange ganz vorne mit, bis ein Defekt wertvolle Minuten kostete und er die Gruppe um Max ziehen lassen musste. Auch Bernhard Rehrl zeigte seine tolle Form und bewies, dass ihm auch lange Anstiege ganz gut liegen.

In Richtung Nassfeld begann es dann stark zu regnen und die Temperaturen sanken und die Herausforderung für alle Teilnehmer wurde dann noch extremer.

Nachdem am Nassfeldpass klar wurde, dass der Rückstand von Max schon zu groß war, beteiligte sich unser Hauptsponsor und Ex-Profi Berni Kohl bis ins Lesachtal an der Führungsarbeit und versorgte seinen Kontrahenten Kirchmair aus dem Begleitfahrzeug mit Trinkflaschen, Gels und einer Regenjacke. Bei den widrigen Witterungsverhältnissen – es hatte sich in der Zwischenzeit Dauerregen ausgebreitet – war jede Unterstützung bitter notwendig. In Richtung Kartitscher Sattel machte Berni dann alles klar – Kirchmair konnte dem Tempo nicht mehr folgen und so fuhr Berni die letzten 80 Kilometer solo mit einem Vorsprung der bis auf 13 Minuten anwuchs ins Ziel und triumphierte bei der zweiten Auflage des Supergiro Dolomiti.

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Unser Marathon-Meister Max war in der Zwischenzeit auch längst alleine unterwegs, da sein Weggefährte und Trainingspartner Mario aufgrund der Witterungsverhältnisse aufgeben musste. Bei den Zwischenzeiten lag Max lange an dritter Stelle und es sah schon fast so aus als ob auch er den Sprung auf das Stockerl schaffen würde, aber leider hatte Daniel Rubisoier die Verfolgung aufgenommen und stürmte am Ende sogar noch an Kirchmair auf den zweiten Platz vorbei. Max kam mit einer Zeit von 7h 48min ins Ziel und konnte sich nach den Strapazen kaum noch auf den Beinen halten. Eine unglaubliche Leistung. Herzlichen Glückwunsch Max!

Markus Plank kämpfte sich nach seinem Defekt, unglaublich stark wieder an Bernhard Rehrl heran und die beiden kamen nach 8h 21min gemeinsam ins Ziel. Hans-Peter Fellinger lieferte eine weitere Talentprobe ab und bewältigte den Supergiro mit 8h 42min auf dem 28. Platz. Auch Joachim und Robert kämpften sich durch die Osttiroler Hölle und belegten die Plätze 87 bzw. 112.

Der größte Respekt gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die an diesem Tag die 232 Kilometer bewältigten und sich von Dauerregen und ungemütlichen Temperaturen nicht unterkriegen ließen! Herzlichen Glückwunsch zu eurer Leistung.

 

DOLOMITENRUNDFAHRT „CLASSIC“, 112km, 1870hm

Um 9.30 Uhr hieß es dann auch für Wolfgang, Peter und Stefan auf die Plätze, fertig, los …

Noch trocken ging es in Richtung Oberdrauburg in Richtung Gailbergsattel … unsere Männer ganz vorne in den ersten Anstieg. Wolfgang behauptete sich in der Spitzengruppe, Stefan musste jedoch am Ende des Gailbergs etwas reissen lassen, fand dann aber Richtung St. Lorenzen wieder seinen Rythmus und konnte in der Folge wieder einige Plätze gut machen.

Für Wolfgang lief das Rennen fast perfekt … als starker Abfahrer konnte ihm auch das schlechte Wetter nichts anhaben und so konnte er mit allen Favoriten schnell dem Hauptfeld entfliehen. Auch als die Attacken am Kartitscher Sattel das Spitzenfeld in zwei Gruppen aufteilte und Wolfgang die Favoriten etwas ziehen lassen musste, blieb er ruhig und wusste, dass seine Chance noch kommen würde. Um den Sieg konnte er leider nicht mitkämpfen, Thomas Blassnig aus Lienz kannte wohl jeden Stein und fuhr ein unglaublich starkes Rennen und sicherte sich den Sieg mit über 5 Minuten Vorsprung.

Für Stefan war leider das Rennen nach 60km aufgrund eines Vorderraddefektes zu Ende und so suchte er bei Dauerregen Unterschlupf in einem Tiroler Begleitfahrzeug, um wenig später das Finale von Wolfgang im Trockenen und direkten Windschatten mit zu verfolgen.

Die Gruppe um Wolfi konnte in der Zwischenzeit wieder zur Spitzengruppe aufschließen und so ging es mit einem ordentlich Tempo in Richtung Lienz. Alles lief wie am Schnürchen … Wolfgang konnte die letzten Körner für den Zielsprint aufsparen, kam an vorderster Position um den letzten Kreisverkehr und in die schmale Zielpassage und sicherte sich mit einem Schnitt von 38km/h den starken 6. Platz gesamt und 3. Platz in seiner Altersklasse.

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Unser Peter bewältigte die Dolomitenrundfahrt mit viel routine und Kampfgeist. Auch er ließ sich vom schlechten Wetter nicht unterkriegen und sicherte sich den 2. Platz in der Klasse Master 5 und beendete das Rennen mit einer Zeit von 3h 23min.

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Jetzt heißt es auf jeden Fall einmal regenerieren, bevor es für den Großteil unseres Teams schon bald mit der Tour Transalp weiter geht. Jürgen startet zudem nächste Woche bei dem härtesten Eintagesrennen der Welt – dem Race Across the Alps … Weitere Berichte folgen!