Das war die Schwalbe Tour Transalp 2015 …

Das war die Schwalbe Tour Transalp 2015
Erfahrungsbericht Joachim Steffek & Max Feyerer

Am Samstag, den 27. Juni startete für unsere Tour Transalp-Teams Markus & Robert, Max & Mario, Alex & Peter sowie René & Josi, samt Begleiter und Betreuer das Projekt Transalp 2015 und somit die Anreise in Richtung Sonthofen in Bayern zum Startort der ersten Etappe.

1_1Sonthofen_1Etappe

 

7_0 warten in Arco

 

Joachim Steffek und Max Feyerer führen euch mit ihren spannenden Berichten aus unterschiedlichen Perspektiven durch die einzelnen Etappen …

Etappe 1

STT_HP_Etappe01

JOSI:

Die erste Etappe nach Imst war dann für mich gleich mal ein kleiner Schock. Nach dem Motto „ist ja noch genug Zeit“ erwartete ich ein eher gemäßigtes Tempo am ersten Berg, es war jedoch genau das Gegenteil der Fall! Wir standen am Start knapp hinter der ersten Reihe und an der ersten Steigung nach der Neutralisation wurde schon Gas gegeben als gäb´s kein Morgen! Mein Partner René und auch die anderen Teams gingen das Tempo mit, wodurch ich auch dazu verleitet wurde, gleich mal einen Kaltstart hinzulegen und zeitweise über´s Limit zu gehen. Die Rechnung kam dann später am letzten Anstieg des Tages aufs Hahntennjoch, wo sich zu meinem Entsetzen erste Anzeichen von Krämpfen in beiden Beinen bemerkbar machten, die dann immer schlimmer wurden. Angetrieben von René, der verständlicherweise nicht schon am ersten Tag unnötig Zeit einbüßen wollte, schaffte ich es trotzdem irgendwie über den Pass und wir stürzten uns gemeinsam in die Abfahrt.
Im Ziel angekommen war ich zunächst etwas verzweifelt, nach einem Blick auf die Ergebnisliste stellte sich dann aber doch etwas Erleichterung ein, da wir in Anbetracht der Umstände gar nicht so schlecht abgeschnitten hatten und uns schon unter den ersten 60 Teams in der Gesamtwertung platzieren konnten.
Pech hatte leider Max aus unserem Top-Team, der schon nach dem ersten Berg in einer Baustelle mit sehr grobem Schotter so wie viele andere auch einen Platten hatte und Schlauch wechseln musste. Er konnte den Rückstand dann jedoch schnell wieder aufholen und sich mit Mario noch auf Platz 5 in der AK vorkämpfen!
Auch die anderen 2 Teams hatten etwas Startschwierigkeiten und erzielten an diesem ersten Tag ein für ihre Verhältnisse eher unterdurchschnittliches Ergebnis.

Max:

Im Gegensatz zu meinem lieben Kollegen Josi erwartete ich gleich nach der neutralisierten Phase, welche sehr hektisch war weil jeder möglichst gut positioniert in den Berg fahren wollte, genauso ein Gemetzel. Denn alle waren noch frisch und top motiviert und keiner der Topfahrer hatte Interesse daran in einer riesigen Gruppe Richtung Hahntennjoch zu fahren. Mein Partner Mario und ich kamen super über diesen ersten Anstieg und soweit ich das überblicken konnte erging es den anderen Teams ebenfalls sehr gut. Nach einer kurzen schnellen Abfahrt folgte dann ein kurzes Schotterstück welches sehr unangenehm zu fahren war und wo ich mir leider gleich einen Plattfuß einfuhr. Im ersten Moment gingen mir da viele Dinge durch den Kopf doch ich konzentrierte mich schnell auf das wesentliche was bedeutete, Schlauch wechseln und Aufholjagd starten. Nachdem gefühlt hunderte Fahrer an mir vorbeifuhren ging es auch für mich weiter und ich arbeitete mich im Laufe der Etappe immer weiter nach vorne bis ich schließlich in Bichlbachzu der großen Gruppe welche den Großteil unserer Teams beinhaltete aufschloss. Noch total im Adrenalinrausch und super motiviert fuhr ich auch in der darauffolgenden Steigung mein Tempo und konnte so schnelldie nächste Gruppe vor mir erkennen. Doch diese erwies sich als sehr hartnäckig und so brauchte ich beinahe 25km im teils sehr kupierten Gelände um endlich den Anschluss zu finden doch als ich dies geschafft hatte und mich jetzt in der 2ten Gruppe hinter den 5 Topteams befand wartete schon die nächste Herausforderung nämlich das Hahntennjoch. Gleich zu Beginn des Berges war es sehr steil und mein Kollege Mario kannte kein Erbarmen und so zeigte mein Powermeter konstant 340-350W an. Nach einem kurzen etwas flacheren Abschnitt folgten die letzten steilen 4km mit 10% und da musste ich noch einmal richtig leiden doch mithilfe meines Partners kämpfte ich mich nach oben und wir stürzten uns sogleich in die Abfahrt welche wir dosiert angingen und aufgrund dessen noch einen Platz einbüßen mussten. Am Ende schaute ein 5ter Rang bei den Herren heraus welcher uns viel Zuversicht für die restlichen Etappen gab!

Etappe 2

Strecke_Etappe01_STT

JOSI:

Am nächsten Tag sah die Welt dann schon wieder besser aus, René und ich gingen den ersten Berg etwas kontrollierter an und erwischten trotzdem noch eine gute Gruppe für das folgende Flachstück. Am letzten langen Anstieg auf den Flüelapass musste ich auf den letzten Kilometern zwar erneut mit Krampfansätzen kämpfen, diesmal fielen sie aber nicht so schlimm aus und ich konnte noch kontrolliert über den Gipfel fahren. Auf der schönen Abfahrt ins Ziel ließen wir es dann wieder krachen und konnten noch ein paar Plätze gutmachen. Trotz nicht idealem Verlauf konnten wir uns in der AK und im Gesamtergebnis um ein paar Plätze nach vorne schieben!
An diesem Tag kamen alle 4 Vereins-Teams zeitlich relativ knapp zusammen ins Ziel, was für Max und Mario leider einen ziemlich großen Rückstand auf die Spitze bedeutete. Ein Verbremser auf einem Schotterstück und ein Abflug in die Leitplanke von Mario war der Grund dafür, zum Glück ließ sich der Schaden am Rad aber beheben und auch ihm ist nichts Schlimmeres passiert!

4_2n Zieleinlauf-Aprica_4Etappe

Aufgrund der Erfahrungen an den ersten beiden Tagen berücksichtigte ich von nun an alles, was die Regeneration positiv beeinflussen könnte und aß und trank vor den Etappen wesentlich mehr als zu Beginn. Durch unseren Masseur Matthias waren wir was die Entspannung nach den Rennen anging bestens betreut, auf diese 20 angenehmen Minuten freute ich mich immer den ganzen Tag über!

 

 

Max:

Auf der 2ten Etappe wartete mit dem Flüelapass schon ein erstes Highlight. Nach einer kurzen neutralisierten Phase durch Imst wurde das Rennen am Fuße des Anstiegs zur Pillerhöhe freigegeben. Wie bereits vom Vortag bekannt ging es auch diesmal ordentlich zur Sache wobei sich auch unsere Teamkollegen (Robert und Markus) ganz vorne im Feld zeigten und das Tempo hochhielten. Umso näher es Richtung Passhöhe ging umso höher wurde das Tempo bis schlussendlich nur mehr 6 Teams (2xAX Lightness, HPO+Nothegger, Stark+Rettner, Öttl+Hoffmann, Mario+Max) sowie Klaus Steinkeller an der Spitze waren. Auch auf der Abfahrt wurde ordentlich aufs Tempo gedrückt um danach in einem moderaten Tempo auf dem welligen Gelände bis nach Scoul zu rollen. Hier erfolgte auch unsere Verpflegung und es ging wieder richtig zur Sache den auf den folgenden kurzen aber steilen Hügeln wurde ordentlich gedrückt und um jeden Meter gekämpft. Wie ich etwas später vom Rennleiter erfuhr kam Mario von der Straße ab und touchierte die Leitplanke undwas zur Folge hatte das er einentechnischen Defekt erlitt welcher ihn zwang auf das Service Auto zu warten. In diesem Moment überlegte ich kurz zu warten doch da nun gleich der Flüelapass folgte und es nur mehr bergauf ging entschied ich mich mit meinem Tempo weiterzufahren und hoffte das Mario nicht zu lange beim Service Wagen brauchte. Zu meinem Erstaunen konnte ich die Spitze immer im Blick behalten ohne ans Limit zu gehen und überquerte den Pass 40sec hinter der Spitze und rollte die Abfahrt locker ins Ziel. Dann begann das Bange warten wann kommt mein Kollege und nach 40min war es dann soweit Mario überquerte nach 5h die Ziellinie und ich war froh das es ihm den Umständen entsprechend gut ging und wir am nächsten Tag wieder angreifen konnten! Den anderen Teams ging es größtenteils gut und sie konnten einige Plätze in der Gesamtwertung gutmachen.

Etappe 3 und 4

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Strecke_Etappe01_STT

JOSI:

Die Etappen 3 nach Livigno und die darauffolgende Königsetappe über Gaviapass und Mortirolo waren für mich dann wie eine Erlösung, endlich hatte ich das Problem mit den Krämpfen im Griff und konnte mein wahres Leistungsvermögen bis zum Schluss zeigen, was auch meinen Teampartner sehr freute! Die anderen Teams kamen auch immer besser in Schwung, Markus und Robert hatten zwar mehrere Defekte, dank der aufopfernden und extrem starken Fahrweise von Markus hielt sich ihr Rückstand aber stets in Grenzen. Max und Mario blieben vom Defektteufel endlich verschont und konnten sich weit vorne knapp am Podest platzieren. Besonders angenehm empfand ich auf Etappe 3 die Zusammenarbeit mit Alex und Peter. Alex fuhr bergauf in etwa das gleiche Tempo wie ich (was sehr bewundernswert ist wenn man bedenkt dass er ca. 30kg mehr wiegt! ;-)), also befanden wir uns die meiste Zeit in der gleichen Gruppe. Sobald es im flachen etwas langsamer wurde war Peter sofort an der Spitze der Gruppe und hielt das Tempo hoch. Wir halfen uns auch gegenseitig und fuhren einen Teil der Strecke als reines ESR Racing by Bernhard Kohl- Viererteam!

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Max:

Nach einem etwas holprigen Start auf den ersten 2 Etappen galt es heute für Mario und mich einmal eine gute Etappe auch ins Ziel zu bringen und so waren wir besonders fokussiert und motiviert. Als wir die ewig lange neutralisierte Phase endlich überstanden hatte (es gab einige stürze und andere gefährliche Situationen) ging es dann dafür umso heftiger zur Sache. Die ersten 2 kurzen Wellen mit einigen Höhenmetern und rasanten Abfahrten vergingen wie im Flug und es kristallisierte sich schon wieder die gewohnte Spitzengruppe heraus. Auf dem langen Weg zum Julierpass waren es dann abermals die gewohnten 6 Teams + die Jungs von Rose bestehend aus 2 MTB Profis sowie Stefan Kirchmair und Klaus Steinkeller. Da das Tempo bis knapp vor der Passhöhe nicht sonderlich hoch war blieb die Gruppe geschlossen. Doch etwa 2km vor dem Gipfel konnte sich dann durch eine Tempoverschärfung von Bart Bury eine 4 Mann Gruppe absetzen die in weiterer Folge auch nicht mehr gestellt wurde doch das interessante war das vorne kein komplettes Team vorne vertreten war sondern 4 Fahrer von unterschiedlichen Teams und so das Gemetzel erst bevorstehen würde. Die Abfahrt vom Julier war bis auf den Verkehr wunderschön und schnell. Am Flachstück bis zum Bernina war dann komplett das Tempo draußen sodass wieder einige abgehängte Fahrer aufschließen konnten. Zu meiner Verwunderung ging es auch den Großteil des Bernina gemütlich hinauf ehe die AX Lightness Jungs einige Sprints einstreuten welche aber keine Auswirkungen hatten und so musste die letzte Steigung hinauf zur Forcola di Livingo herhalten um für Abstände im Gesamtklassement zu sorgen. Am Beginn noch flach entwickelte sich die letzte Steigung zu einer extremen Rampe welche die Belgier und der Rose MTB Profi nutzten um dem Rest des Feldes davon zu fahren. Ich befand mich an der Seite von HPO und Nothegger, Rettner sowie Steinkeller und Kirchmair und wir kämpften gemeinsam die letzten Meter den Berg hinauf. Mario befand sich nur wenige Sekunden dahinter was uns auf ein Top Ergebnis im Ziel hoffen lies. Oben angekommen drosselte ich bergab das Tempo damit Mario wieder aufschließen konnte und so fuhren wir gemeinsam Richtung Ziel und durften uns über eine gelungene Etappe freuen. Auch unsere Kollegen kamen immer besser in Schwung und so war es ein toller Tag für das gesamte Team.

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Nun war es also soweit die Königsettappe mit 2 Hügeln zum Aufwärmen und 2 wahren Giganten (Gavia und Mortirolo) stand auf dem Programm. Auf den ersten beiden Anstiegen tat sich nichts die Favoriten belauerten sich und so ging es in einer etwa 15 Teams umfassenden Gruppe Richtung Bormio wo der lange 1700HM Anstieg wartete. Das Tempo war gleichmäßig und mit 330-340W noch nicht extrem und trotzdem begann das Feld zu bröckeln und so passierte es wie erwartet das am Gipfel nur noch 5 Teams vorne vertreten waren und wir mittendrin. Doch nun folgte die schwere Abfahrt vom Gavia wo mein Plan war ganz vorne hinein zu fahren und mich dann etwas durchsacken lassen zu können trotzdem musste ich mich wirklich ranhalten und voll konzentriert fahren um an der Gruppe dran zu bleiben. Meinem Kollegen Mario erging es an dieser Stelle weniger gut den er verlor einige Meter welche er im flacheren Abschnitt bis Incudine wieder zufahren musste. Inzwischen hatten sich 2 Belgier in der Abfahrt absetzen können wodurch die Teampartner hinten natürlich jegliche Aktivität einstellten und wir mehr oder weniger nur dahin rollten.Doch nur einige Minuten später begann der finale Schlagabtausch von Monno hinauf zum Mortirolo und wie erwartet explodierte hier die Gruppe. Nach wenigen Metern machte sich zuerst Bart Burry und dann Frederic Glorieux aus dem Staub sodass sich vorne die 2 belgischen Teams befanden und dann Mario und ich zusammen mit Stark und Rettner gegen den Berg kämpften. Kurz vor Ende der Steigung konnten wir uns zwar etwas von unseren deutschen Kollegen absetzen doch wir entschieden uns am Plateau zu warten um dann gemeinsam mit vollem Speed nach Aprica zu fahren. Der Plan war gut doch leider fuhren uns die Burschen in der Abfahrt davon und so blieb der etwas undankbare 4te Platz für uns übrig worüber wir trotzdem sehr glücklich sind weil wir alles gegeben haben und auch mit Hirn die Abfahrten gefahren sind.Beim Erfahrungsaustausch nach der Etappe erfuhren wir dass es auch unseren Kollegen gut erging und so schon die Ziele im Hinblick des Gesamtklassements formuliert wurden!

 

Etappe 5

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JOSI:

Die fünfte Etappe über Passo Tonale und Mendelpass nach Kaltern war vom Profil her nicht sonderlich schwer, jedoch wurde sie gerade deswegen ziemlich schnell gefahren. Am Passo Tonale konnte ich nur durch eine sehr beherzte Abfahrt wieder auf die große Gruppe, in der sich René und Peter befanden, auffahren, worüber ich im darauffolgenden langen Flachstück, das auch über einen winkeligen Radweg führte, sehr froh war..
Kurz nach der Verpflegung durch unser Betreuerteam, die wie immer perfekt funktionierte und bei dieser Hitze auch extrem wichtig war, musste ich dann doch noch reißen lassen und fuhr teilweise allein, teilweise in kleineren Gruppen über den Mendelpass. Alex fand hier einen guten Rhythmus und konnte vor mir in die Abfahrt zur heutigen Zeitnehmung kurz vor Kaltern gehen.
Markus und Robert hatten wieder Pech, Markus musste gleich zweimal Schlauch wechseln wodurch er zum ersten und einzigen Mal erst nach uns bzw. mir ins Ziel kam.

Max:

Nun war also mehr als die Hälfte der Transalp geschafft aber von Ruhe keine Spur. Als es von Edolo zum Passo Tonale hochging wurde vom Belgier Bob Michels ein abartig hohes Tempo angeschlagen mit dem die meisten Fahrer im Feld Probleme hatten doch die Burschen vom AX Lightness Team wollten es heute halt wieder wissen und keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen lassen. Als das Feld selektiert war und der eigentliche Anstieg Richtung Passo Tonale begann wurde es etwas ruhiger doch dies schien Bob Michels nicht zu gefallen und so fuhr er vorne raus und bewegte sich konstant 100m vor dem Feld. Ich fühlte mich wie auch in den ganzen anderen Tagen richtig gut und dachte mir nicht viel und fuhr einfach zum Belgier nach vorne um zu schauen wie das Feld reagiert aber da keiner Anstalten machte mir zu folgen fuhren wir einfach einmal gemeinsam los und erreichten den Pass etwa 15sec vor dem restlichen Feld. Die Abfahrt gingen wir sportlich an und konnten so unseren Vorsprung zu meinem Erstaunen schnell vergrößern und beschlossen daraufhin gemeinsam einfach weiterzufahren und schauen was passiert. In weiterer Folge kam uns auch die Streckenführung mit der Radweg Passage welche für 2 Fahrer sicher leichter zu absolvieren ist als in einer großen Gruppe entgegen und so steuerten wir mit einem Vorsprung von 2 Minuten Richtung Mendelpass zu. Trotz der hohen Belastung fühlte ich mich noch immer gut ich hatte einfach einen Topp Tag und zusammen mit dem megastarken Bob Michels absolvierte ich auch die moderate Steigung hinauf den Mendelpass um dann die tolle Abfahrt hinunter nach Kaltern genießen zu können. Nach 3h48min überquerten wir als erstes die Ziellinie und blickten nun gespannt darauf wer als nächstes folgen würde. Wie erwartet kam Mario super mit der Spitze über den Mendelpass fuhr aber bergab ohne Risiko was absolut die beste Variante war und sicherte uns so den guten 4ten Platz bei den Herren. Im Ziel erfuhren wir das unsere Kollegen mit Defekten zu kämpfen hatten sich aber trotzdem noch sehr gut schlugen.

Etappe 6

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JOSI:

Der vorletzte Tag sollte für mich besonders hart werden. Die Etappe war zwar nicht besonders lang und hatte auch nicht übermäßig viele Höhenmeter, allerdings war es wieder sehr heiß und der stufige Anstieg zum Passo del Redebus hatte einige steile Rampen dabei, an denen ich die Strapazen der letzten Tage deutlich zu spüren bekam. Ich hatte zwar keine Krämpfe, speziell an den steilen Passagen kam ich durch Schmerzen im linken Knie jedoch kaum voran und so kämpfte ich mich mehr schlecht als recht ins Ziel. René war an dem Tag besser drauf, wir hatten schon am Start vereinbart dass heute jeder sein Tempo fahren sollte, wodurch er dann deutlich vor mir im Ziel in Trento war.
Endlich im Ziel angekommen, gab es trotzdem noch für alle Grund zur Freude, denn Max und Mario konnten sich durch ein starkes Rennen Platz 3 bei den Herren sichern!

Max:

Im Gegensatz zu den anderen Etappen ging es heute zuerst einmal 30km flach mit einem ordentlichen Tempo dahin. Doch danach wurde es umso härter den nun warteten zwar nicht mehr die Berggiganten auf uns doch die zahlreichen kurzen Anstiege waren wie Nadelstiche für die ohnehin schon geschundene Beine. Aber es half alles nichts die Belgier drückten wieder an was das Zeug hielt sodass nur Mario dem Tempo folgen konnte und ich etwa 20sec dahinter zusammen mit HPO+Nothegger und Stark+Rettner um den Anschluss kämpfte welcher uns nach einer rasanten Abfahrt auch gelang. Die nächsten Kilometer wurden dann gemeinsam absolviert doch sobald es wieder steil wurde waren die Belgier wieder weg und der Rest kämpfte einfach ums Überleben doch es ging uns verhältnismäßig gut und so konnte wir uns gleich auf dem Platz hinter den 2 Teams von AX einreihen und zusammen mit den deutschen Freunden Richtung Ziel fighten. Am letzten Anstieg des Tages sollte dann die Entscheidung fallen und diesmal waren wir die stärkeren und konnten unsere Gefährden distanzieren und behielten auch auf der Abfahrt alles unter Kontrolle und brachten den 3ten Platz bis ins Ziel!

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Wir waren überglücklich nach einigem Pech und viel Kampf haben wir es nun endlich aufs Podium geschafft die Gefühle waren unbeschreiblich und alle im Team haben sich mit uns gefreut das machte die Sache noch schöner! Neben uns haben auch die anderen Teams wieder hervorragende Leistungen gezeigt.

Etappe 7

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JOSI:

Am Samstag war es dann soweit, die 7. Und letzte Etappe von Trento nach Arco am Gardasee stand am Programm! Mit nur ca. 90 km relativ kurz, knapp 2300 Höhenmeter machten aber auch diese Etappe durchaus anspruchsvoll, besonders bei der immer größer werdenden Hitze..
Nach den Problemen am Vortag befürchtete ich zunächst noch das Schlimmste und war auf Schadensbegrenzung eingestellt, dann beschloss ich aber doch nach dem Motto „Alles oder nichts“ einfach so lange Gas zu geben wie es eben ging. Glücklicherweise ging die Taktik auf, die Knieschmerzen blieben aus und ich konnte bis zum letzten kurzen Anstieg mit René und Peter in einer gut funktionierenden Gruppe bleiben. Ganz am Schluss holte dann jeder noch das letzte aus sich heraus, den Augenblick, als ich über die endgültig letzte Kuppe der Woche in die finale Abfahrt ging werde ich so schnell nicht vergessen, auch wenn ich den letzten Anstieg selbst nur noch eher verschwommen in Erinnerung habe! Die Abfahrt auf einer schmalen Straße durch einen Wald in Richtung Arco war dann sehr technisch, weshalb ich nichts mehr riskierte und zügig, aber kontrolliert zur Zeitnehmung rollte. Dort wartete schon René auf mich, er war die Abfahrt auch locker angegangen und musste sich dort nur ein paar Minuten gedulden. Erschöpft, aber glücklich rollten wir dann gemeinsam in das offizielle Ziel am Hauptplatz in Arco, wo wir von unseren Betreuern freudig empfangen wurden. Max und Mario fuhren wiederum ganz vorne mit und konnten sich zum Abschluss erneut den dritten Klassenrang sichern und waren schließlich trotz Defekt und Sturz auch im Gesamtergebnis relativ weit vorne zu finden! Auch Robert und Markus fuhren eine starke letzte Etappe und platzierten sich in der Klassenwertung im vorderen Viertel. Alex kam knapp hinter uns ins Ziel, auch Peter und er konnten nach den Startschwierigkeiten am ersten Tag noch viele Plätze gut machen und waren mit ihrer Platzierung in der Master-Wertung durchaus zufrieden.
René und ich hatten nicht mehr wirklich daran geglaubt, doch durch die Aufholjagd auf der letzten Etappe konnten wir in der abschließenden Gesamtwertung noch auf Platz 30 in der AK und Platz 59 gesamt vorstoßen und hatten somit unser Ziel, wenn auch ganz knapp, erreicht!

Max:

So nun stand die letzte Etappe auf dem Programm und wer glaubte das es zum Schluss ein gemütliches ausradeln gibt der täuschte sich gewaltig den diese Etappe stand wie schon im Vorjahr unter dem Motto kurz aber knackig. Vom Start weg wurde wieder ein enormes Tempo vorgelegt das ich das Gefühl hatte heute ist alles aus. Wie gewohnt waren die Belgier wieder eine Klasse für sich danach folgte eine Gruppe mit 3 Teams und dann kamen „erst“ wir mit 4 weiteren Teams. Kurz kam mir der Gedanke sind wir heute schlechter als normal oder die anderen einfach so viel stärker doch wir lenkten unseren Fokus wieder auf das Renngeschehen und dem Ziel so schnell wie möglich nach Arco zu kommen. Nach einem welligem Anfangsstück und demselben Anstieg wie am Tag zuvor folgte der Knackpunkt der Etappe der lange Anstieg zum Passo Bordala welcher von einem kurzen Flachstück (Lago di Cei) unterbrochen wurde. Hier konnten wir dann unsere Bergstärke noch einmal unter Beweis stellen und dezimierten unsere Gruppe im Laufe des Anstieges immer weiter und holten dann sogar noch einige von vorne zurückgefallene Teams ein. Kurz vor dem Flachstück schlossen wir auch zum Team Herrmann mit welchem wir um den 4ten Platz in der Gesamtwertung kämpften auf und drückten so in weiterer Folge noch mehr aufs Tempo um deren mögliche Schwäche gleich auszunützen und Stärke zu demonstrieren. Dadurch erreichten Mario und ich den Passo Bordala als Solisten und fuhren eine beherzte Abfahrt um die bergauf gewonnene Zeit nicht zu verlieren und kämpften die letzten Meter zur letzten Bergwertung dieser Transalp nach Santa Barbara (welche ich vom Vorjahr noch kannte) mit vollem Speed und teilweise über 400W nach oben. Als wir oben waren war die Erleichterung riesengroß und wir fuhren eine kontrollierte und risikolose Abfahrt und genossen den Zieleinlauf in Arco vor zahlreichen begeisterten Fans! Diese Momente sind einfach unbezahlbar und vergisst man sein Leben lang nicht.Wie über die gesamte Transalp hinweg lieferten alles ESR´ler eine beeindruckende Leistung und dürfen zurecht stolz auf sich sein!!!

Fazit

Rückblickend war es eine harte und heiße, aber auch sehr schöne und erlebnisreiche Woche und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Nach den ersten Tagen haben sich die Abläufe in unserem großen Team (8 Teilnehmer und 8 Betreuer) perfekt eingespielt und wir Fahrer mussten sich wirklich nur noch um das Rennen selbst kümmern. An dieser Stelle möchte ich im Namen aller Fahrer ein wirklich großes und aufrichtiges Dankeschön an das gesamte Betreuerteam richten, das sich aufopfernd und geduldig um uns gekümmert hat, egal ob es um Gepäck aus- und einladen, Navigation zu den Hotels, Check-In, Verpflegung an der Strecke und im Ziel, Massage, Fotografieren oder was auch immer ging! Derart betreut fühlte man sich wie ein Profi in einem gut organisiertem Team und konnte sich voll auf die Rennen und die Regeneration dazwischen konzentrieren!

7_2 Ziel in Arco

Nicht zu vergessen natürlich auch das geschlossene auftreten beim Rennen sowie auch den abendlichen „Pasta Partys“ das uns über die gesamte Transalp hinweg ausgezeichnet hat und der stolz eines jeden Fahrers Teil dieses großartigen Teams zu sein!

5_2Ziel-Kaltern_5Etappe
Jetzt ist erst einmal Regeneration angesagt, bis es dann mit hoffentlich Bombenform zum Wachauer Radmarathon am 19.07. geht!

Danke für die Unterstützung …

untermStrich