Alle Beiträge von Stefan Stumpf

ESR 400 – From Dawn till Dusk

ESR 400 – From Dawn till Dusk

(mit dem Rad an einem Tag von Graz nach Triest)

Mit Sicherheit gibt es angenehmere Wege eine Saison wie diese ausklingen zu lassen, als am zweiten Freitag im Oktober (09.10.2015) um 04:30 Uhr morgens bei Dunkelheit in Mellach bei Graz zu einer 400 km langen und 15 Stunden dauernden (bzw. 13 Stunden wenn man die reine Fahrzeit am Rad nimmt) Odyssee nach Triest aufzubrechen.

Zwei gemütliche Stunden am Rad mit anschließender Sturm und Maroni Verkostung vielleicht?

Keine Frage das wäre sicherlich entspannender gewesen!

Wieso also noch einmal dermaßen an die physischen und psychischen Grenzen gehen?

Es gibt viele Gründe dafür, allen voran das unbeschreibliche Glücksgefühl, das in einem aufkommt, wenn man in der Abenddämmerung (um ehrlich zu sein war die Abenddämmerung leider schon etwas fortgeschritten, manche würden es auch Dunkelheit nennen) nach einer mehr als harten Fahrt die Zahl 400 am Feld Distanz auf dem Garmin aufleuchten sieht, während man den virtuellen Zielbogen vor dem Hotel an der Küstenstraße in Triest durchfährt.

Der vielleicht wichtigste Grund ist es aber, noch einmal alle Kräfte zu bündeln um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Sich als Teil einer Gruppe zu sehen, in der die Stärkeren die Schwächeren unterstützen, die zusammenhält und die durch perfekte Zusammenarbeit und Organisation das gemeinsame Ziel erreichen möchte und am Ende auch wird!

Es sind diese Art von Unternehmungen, die ein Team charakterlich wachsen lässt, da man in keiner Sekunde an sich denkt, sondern nur daran wie man gemeinsam diese schwierige Aufgabe lösen kann.

Ein weiterer Grund könnte auch sein, dass wir recht viele Masochisten im Verein haben die noch einmal an ihre Grenzen gehen möchten um ihren Beinen zu vermitteln: „Noch 400km, dann könnt ihr euch einmal ein paar Tage ausruhen – aber dann geht’s wieder voll los!“. Beim letzten Grund handelt es sich aber mehr eine reine Annahme bzw. ein bloßes Gerücht ;-).

ATT_1444825141751_DSC_0691

Nun aber genug der Philosophie und zurück zum Sport:

ESR 400 – die Strecke, die Zahlen:

Start in Mellach bei Graz (Steiermark) über Voitsberg, den Packer Sattel (1. Bergwertung) nach Wolfsberg (Kärnten) – Griffen (2 Bergwertung) – Klagenfurt – Villach – Arnoldstein – Tarvis (Italien) – Cave/Lago del Predil – Sella Nevea (3. Bergwertung) – Chiusaforte – Cividale del Friuli – Monfalcone bis zum Ziel in Triest.

In Zahlen waren das am Ende des Tages 13 Stunden Nettofahrzeit mit fast 31 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Gesamtdistanz von 401,5 km mit knapp 3500 Höhenmetern.

ESR 400 – der Erfinder der heurigen Strecke und die Vorbereitung auf den Event:

Unser Dottore Peter Muntean hat sich unmittelbar nach den letzten ESR 400 dazu bereiterklärt diese neue tolle Strecke zu entwerfen. Damit am Tag X auch alles nach Plan läuft wurde die Strecke dann im September nochmals von Peter und Daniel (etappenweise) komplett befahren, was sich im nach hinein aufgrund mancher Schlüsselstellen und einem äußerst strengen Zeitplan als immens wichtig herausstellte. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an Peter, den Vater der heurigen ESR 400!!!

ESR 400 – unser Betreuer, unser Abholdienst, unser Obmann:

Für unsere diesjährige Austragung hatten wir das große Glück und die große Ehre, dass sich Daniels Vater Luis bereiterklärte uns zu betreuen und den Teambus zu pilotieren, was er, das kann man gleich vorwegnehmen, absolut perfekt erledigte und wofür er großen Dank verdient!

 

Weiters erklärte sich unser Plänkoman, Martin Plank dazu bereit am Samstag, mit dem dankenswerter Weise von Bernhard Kohl zu Verfügung gestellten 2ten Begleitfahrzeug, nachzukommen um mit uns am Sonntag wieder zurück nach Graz bzw. Wien zu fahren. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an unseren Martin!!! Wir geben die Hoffnung nicht auf, auch ihn zu einem der nächsten ESR 400 zu überreden.

Last but not least ein Dank an unseren immer fleißigen Obmann Robert, der sich nicht nur während den ESR 400 durch viele Kilometer im Wind auszeichnete sondern auch für seine hingebungsvolle Unterstützung bei diesem Event und über das ganze Jahr hinweg!!!!

ESR 400 – die Protagonisten:

Wer waren die tapferen Teilnehmer unseres Gentlemen and Ladies Ride“?

Wie gewohnt Ladies (oder besser Lady) first. Wie bereits im letzten Jahr, ließ sich unsere Karin diese Tortur nicht entgehen.
Und obwohl sie heuer wieder eine Wahnsinnsleistung ablieferte, so wird uns doch Ihre Leistung 2014 auf ewig in Erinnerung bleiben. Damals erwischte Sie im Dunklen, bereits nach ca. 30 km, eine der längs verlaufende Fräskante im Asphalt und kam dabei schwer zu Sturz. Vollkommen abgeschunden, mit offenen Wunden, zerrissener Kleidung und teils schweren Prellungen am ganzen Körper fuhr sie damals jedoch die gesamte Strecke fertig (es waren 394 km mit knapp 2500 Höhenmetern von Graz nach Porec). Viele der teilnehmenden Männer hätten umgedreht oder wären ins Begleitauto eingestiegen, aber nicht Karin! Die setzte sich damals (aus eigenem Antrieb) nach kurzer Pause, vor den Augen völliger verblüffter Teamkollegen, die nicht glauben konnten was sie da sahen, wieder auf ihr Rad und fuhr die Strecke komplett bis zum Ende aus. Man sieht also, wir haben zwar richtig harte Burschen im Team, aber die Härteste unter uns ist unser Mädel!!

IMG_0272

Und nun zu den Gentlemen:

Neben den kampferprobten Wiederholungstätern Robert Rothschedl, Peter Muntean, Stefan Stumpf, Markus Plank, Adolfo Koppensteinero und Daniel Wabnegg, die bereits letztes Jahr an diesem epischen Unternehmen teilnahmen, waren dieses Mal mit Joachim „Josinger“ Steffek und René „dem Adler vom Geschriebenstein“ Mayer unsere beiden Gebirgsburgenländer als Debütanten mit von der Partie. Da sich die Beiden im Laufe der Saison als überaus Höhenmeterresistent, Gegenwindimmun, Belastungsunempfindlich und zu keinem Moment als Schmähstad herausstellten, sollte einem erfolgreichen Debüt und einer guten Stimmung nichts im Wege stehen.

Das Abenteuer begann…

… wie beschrieben, morgens um 04:30 Uhr bei leichtem Nieselregen, nasser Strasse, und Dunkelheit (aber zum Glück auch milder Temperaturen). Die Dunkelheit war dann die ersten zwei Stunden bis zum Anstieg zum Packer Sattel auch unser ständiger Begleiter, ehe das Tageslicht die Jungs und das Mädel zumindest von dieser Sorge befreite.

Da das Zeitmanagement bei dieser Unternehmung eine sehr große Rolle spielt, gab es auf der Pack nur eine kurze Pause von 5 Minuten, dann war volles Tempo bis Wolfsberg angesagt wo nach ca. 100 gefahrenen Kilometern die erste richtige 20 minütige Pause stattfand.

IMG_0268

Auf dem nächsten Teilstück von Wolfsburg nach Tarvis ging es über den Griffen und auch sonst recht wellig dahin. Hier den richtigen Rhythmus zu finden und die Schwächeren an den Anstiegen nicht zu überfordern bzw. sie zu unterstützen und an den flachen Passagen ordentlich Tempo zu machen um in der Zeit zu bleiben (bzw. aufzuholen) ist die größte Herausforderung und Aufgabe dieser Unternehmung. Ein weiteres Hindernis stellte das wiederholte Stop and Go in Klagenfurt und Villach dar, wodurch sich bei einigen von uns erste Knieschmerzen einstellten.
Zu guter Letzt machte sich gegen Ende dieses Teilstückes bei allen eine starke Unterzuckerung bemerkbar, sodass die Pause in Tarvis von allen herbeigesehnt wurde.

IMG_0267

Umso exzessiver war dann natürlich das Carboloading in dieser Pause, doch dank Karins selbstgemachten Reis- und Hirseaufläufen und Haferflockenriegel und Roberts belegten Kornspitzen war die Truppe bald wieder aufgeladen und kampfbereit für den schönsten Teil der Tour.

Den das was jetzt kam war einfach nur atemberaubend (natürlich nur für diejenigen die nach fast 250 zurückgelegten Kilometern noch Luft hatten ;-). Über den Cave del Predil zum herrlichen Gebirgssee, dem Lago del Predil auf den 1200m hoch gelegenen Sella Nevea verfolgte uns eine traumhafte Kulisse im Stile eines „Indien Summers“.

Gefundene Ablenkung für geschundene Beine könnte man sagen.

Klarerweise waren die Strapazen zu diesem Zeitpunkt schon spürbar. Besonders Stefan hatte schon sehr mit starken Knieschmerzen zu kämpfen und auch für Karin waren die Anstiege, die zwar nicht im Renntempo, aber aufgrund des straffen Zeitmanagements doch zügig gefahren werden mussten eine echte Herausforderung. Dem Teamgeist folgend versuchten Josi, Daniel, Robert und René so gut es geht Unterstützung zu geben, was auch sehr gut gelang.

IMG_0285

Nach der Abfahrt von der Sella Nevea startete der bärenstarke Markus so richtig durch und führte die hinteren Fahrer wieder zur Gruppe. Das war dann auch der Moment in dem die plankschen 4 Stunden eingeläutet wurden. In seinem unnachahmlichen kraftvollen Stil spannte sich unser Markus vor die Gruppe und übernahm die Rolle des Lokführers. Viele Kilometer mit teilweise fast 40 km/h folgten und ließen uns wieder etwas von der verlorenen Zeit aufholen. Zusätzlich empfing uns bereits in Chiusaforte Sonnenschein und warme Temperaturen aber leider auch Gegenwind.

An den letzten Hügeln vor Cividale del Friuli (wo nächstes Jahr übrigens eine Bergetappe des Giro de Italia enden wird) ereilte uns dann leider ein herber Rückschlag! Stefans Schmerzen im Knie (genauer gesagt im Meniskus) werden immer größer und hatten sich bereits auf ein fast unerträgliches Ausmaß ausgedehnt. Versuche die Belastung mit dem heilen Bein zu kompensieren blieben erfolglos, da sich durch die einseitige Belastung bald Krämpfe bemerkbar machten.

Stefan ist ein Kämpfer und als solcher, auch im Zuge der letzten Pause in Cividale del Friuli, noch hoffnungsvoll die Fahrt nach der Pause zu Ende fahren zu können. Doch es sollte leider anders kommen: Unmittelbar nach der Weiterfahrt merkte Stefan, dass die Schmerzen im Meniskus es unmöglich machen die letzten 70 km durchzufahren. Klarerweise enttäuscht, war er gezwungen ins Begleitfahrzeug einzusteigen. Es ist immer schade und traurig einen Mitstreiter am Weg zu verlieren, man weiß aber nie für es gut ist bzw. hätte ein Weiterfahren vermutlich noch größeren Schaden angerichtet. Stefan hat übers ganze Jahr hinweg Großes für den Verein geleistet und hat gezeigt, dass Aufgabe für ihn nie eine Option darstellt, in diesem konkreten Fall war es aber die eigene Gesundheit die ihn bremste und ihn quasi zum einzig Richtigen zwang. Eines steht aber jetzt schon fest, nächstes Jahr wird Stefan umso motivierter am Start der ESR 400 stehen, da ein Fighter wie er, offene Rechnungen immer begleichen möchte.

Die Übriggebliebenen mussten sich jetzt aber sputen, war doch bereits der Abend hereingebrochen und die Fahrt in der Dunkelheit drohte.

Genau zu diesem Zeitpunkt kam die Gruppe dann leider durch eine Unachtsamkeit vom kürzesten Weg ab und musste zusätzliche Kilometer abspulen. Einziger positiver Punkt daraus war, dass ansonsten nicht 400 am Tacho gestanden wäre. Negativer Aspekt war der Zeitverlust und die Tatsache, dass die Gruppe bei nicht ungefährlichen Bedingungen (soll heißen typisch italienischem Verkehr) im Dunklen ihren Weg ins Ziel nach Triest finden musste.

Hier kam wieder einmal unser treuer Begleiter und Betreuer Luis ins Spiel. Nachdem uns Luis bereits die ganze Reise hindurch perfekt betreute und mit dem Teambus immer bei uns war um sofort Hilfe und Unterstützung geben zu können, schirmte er die Gruppe wie bereits morgens nach unserem Start so gut es ging vom Verkehr ab indem er unmittelbar hinter uns fuhr und den Verkehr zwang das Tempo zu drosseln.

IMG_0264

An dieser Stelle ein riesengroßer Dank an Luis für seine professionelle und tolle Unterstützung, ohne ihn hätten wir an diesem Tag unser Ziel mit Sicherheit nicht erreicht!!

TRIESTE – GRANDE ARRIVO!!!!!!!

….und so kam es schlussendlich das 7 Burschen und ein Mädel nach 13 Stunden Fahrzeit bzw. 401,5 Kilometern, etwas verhungert, leicht unterkühlt und sehr erschöpft aber ungemein glücklich um 20:00 Uhr bei bereits eingetretener Dunkelheit ins Hotel Rivera an der Küstenstraße von Triest einbogen. Der Jubel war groß, gestalteten sich doch die letzten 2 Stunden am Rad nach der finalen Pause als überaus kräftezehrend und nicht enden wollende Tortur.

IMG_0273

Doch genau das ist es, was diesen Event ausmacht – ein verdammt harter und nicht enden wollender Tag am Rad gemeinsam mit dem Teamkollegen. Alleine sind wir stark, aber gemeinsam schaffen wir auch das (fast) Unmögliche!

Berichterstatter: Daniel Wabnegg

Endura Alpentraum Mitteldistanz – Die Stelvio lädt zum Tanz!

Endura Alpentraum Mitteldistanz – Die Stelvio lädt zum Tanz!

„VALAR MORGULIS“ (ALL MEN MUST DIE)!“ heißt es in Braavos und das galt an diesem Tag auch für uns, nur die Entscheidung wann und wo wir uns auf den vor uns liegenden knapp 150 Kilometern und 4500 Höhenmetern mit drei Pässen und finaler Bergankunft in Sulden ins Nirvana begeben würden, blieb jedem selbst vorbehalten.

Vom Team nahmen diesmal unsere beiden Gebirgsburgenländer René Mayer und Joachim „Josi“ Steffek und der von einer Erkältung wieder genesene Daniel Wabnegg die Reise zum Start nach Landeck auf sich.

Bild 5 Kopie

Begleitet wurden wir diesmal von Renés Schwester Maria und Joachims Freundin Rebekka was für uns einen wahren Glücksfall darstellte, da wir von den beiden hübschen und charmanten Mädels mehr als perfekt betreut wurden.
Betreuung bei Marathons ist meistens ein schwerer Job und mit vielen Kilometern auf Umwegen im Auto, langen Wartezeiten und komplizierter Suche nach der vereinbarten Verpflegungsstelle verbunden. Umso dankbarer sind wir, dass sich immer wieder Verwandte, Bekannte oder Freunde von Teammitgliedern diese Arbeit auf sich nehmen und uns wirklich professionell unterstützen.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön von uns für eure Hilfe!

Das Rennen:

Die nächste Härteschlacht nach dem Ötztaler Radmarathon bescherte unseren Fahrern eine vollkommen andere Renndramaturgie als die, die sie zwei Wochen dafür erfahren durften.
Nur wenige Kilometer nach dem Start in Landeck ging es gleich zum ersten Anstieg der Pillerhöhe hinauf. Und unseren Fahrern wurde von der ersten Minute nichts geschenkt!
Gleich am Fuße des Anstiegs attackiert der zweimalige Glocknerkönig und Tour Transalp Gesamtsieger Klaus Steinkeller. Wer diesen Fahrer kennt, weiß grundsätzlich, dass der erste Platz im Rennen bereits vergeben ist. So stark und so erfolgreich wie sich dieser Fahrer in den letzten Jahren präsentierte, kann man durchaus sagen, dass er mit ein paar wenigen Anderen zu den besten der mitteleuropäischen Amateurszene gehört.

Und trotzdem war es Daniel, der seiner Attacke als einziger folgte (man hat ja nichts zu verlieren bzw. gewinnt sogar ein paar hübsche Stunden des Schmerzes ;-).

Auch René und Josi waren auf Angriff gepolt und ließen es von Beginn an ordentlich krachen! Wozu auch Kräfte sparen, die Saison ist ja bald zu Ende, daran ändern auch die noch vor uns liegenden
140 km nichts oder?

In guter Position überqueren alle drei Fahrer des Teams die Pillerhöhe. Daniel mit Klaus Steinkeller an der Spitze, wenig dahinter René gefolgt von Josi.

In der Abfahrt wird Daniel unerwartet und sehr gefährlich von Steinkeller attackiert, als sich dieser mit viel Risiko zwischen einem Reisebus und dem Gegenverkehr zwängt, dabei sogar aus dem Pedal gehen muss und eines der Autos berührt.

Daniel riskiert nichts und folgt ihm nachdem sich dieser Ministau aufgelöst hat, sieht aber, dass Steinkeller es anscheinend darauf angelegt hat ihn abzuhängen, da er weder wartet bzw. sogar das Tempo in der nicht ungefährlichen Abfahrt noch forciert.

Also ein 5 stündiges Einzelzeitfahren oder die schwierige Frage der weiteren taktischen Wegrichtung. Daniel entscheidet sich nicht auf die Verfolger zu warten aber auch nicht mit letztem Nachdruck Steinkeller hinterher zu hetzen und fährt die folgenden 40 km bis zum zweiten Anstieg des Tages, der Norbertshöhe vor Nauders, alleine im starken Gegenwind zügig, aber nicht komplett am Anschlag, bevor er dort von einer 7 Manngruppe eingeholt wird.

Ein kleinwenig gemütlicher haben es René und Josi, die sich gemeinsam in einer kleinen Verfolgergruppe festgesetzt haben und dort für ordentlich Tempo sorgen. Mit stärker werdendem Gegenwind blühen die beiden Burgenländer förmlich auf – es sind ihre Bedingungen!! Als Gebirgsburgenländer fährt man gewöhnlich immer gegen einen Widerstand, entweder in der Form eines Anstiegs oder eben gegen den Wind J. Treffen aber in einem Rennen beide Umstände zusammen, ist ihr Heimvorteil perfekt. Hinzu kommt, dass dieses Rennen Start und Ziel an unterschiedlichen Orten hat und man praktisch nur in eine Richtung fährt. Gegenwind und Rückenwind gleichen sich daher nicht aus, sondern der Wind kommt das ganze Rennen durchgehend aus einer Richtung. In unserem Fall also stundenlänger Gegenwind.

Der Weg über Nauders, Resch bzw. dem Reschenpass gestaltet sich für alle drei als harte Prüfung, da der Gegenwind auf diesem Hochplateau noch deutlich zunahm. Wieviel Kraft wird das wohl dem alleinigen Spitzenreiter kosten? Wäre es nicht klüger gewesen, diesen Weg zu zweit zu bestreiten?
Die Antworten auf diese Fragen sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Nach dem Reschenpass kurze Entlastung in der Form einer Abfahrt und dann über die Schweizer Grenze hinein in den Königsanstieg des heutigen Tages, dem Umbrailpass der ohne Abfahrt nahtlos in den Anstieg zur Stelvio also zum Stilfserjoch übergeht, wo mit mehr als 2757 m Seehöhe die Cima Coppi als der höchste Punkt des Rennens erreicht ist.

Atemberaubende Bilder tun sich in diesem Anstieg für unsere Jungs auf! Zu Beginn des Anstiegs von Santa Maria bis zur Baumgrenze, traumhafte Serpentinen im Wald, danach leicht schneebedeckte Alpengipfel in ihrer spektakulärsten Form!

Und spektakulär verläuft auch das Rennen!!

Daniel setzt sich bereits in Santa Maria von seiner Gruppe ab, die in den ersten Kilometer des Bergs vollkommen zerfällt. 2 Fahrer folgen Daniel mit ca. 40 Sekunden Abstand in den Anstieg, die restlichen Fahrer der Gruppe fallen etwas zurück. Bereits davor wurde uns der Abstand von Klaus Steinkeller gemeldet: „4 Minuten am Fuße des Anstiegs“.

…und das Momentum ist an diesem Tag etwas unschlüssig welche Seite es unterstützen soll.

Was dann folgt sieht man eigentlich nur im Fernsehen, bei einer Übertragung der Tour oder des Giro!
Daniel verliert im Laufe des Anstiegs immer mehr von seinem Vorsprung auf seine beiden Verfolger bis sie nur noch wenige Meter hinter ihm sind.

Zur gleichen Zeit wiederum schmilzt der Vorsprung von Klaus Steinkeller in noch größerem Ausmaß zu seinen Verfolgern.
Daniel kämpft, immer im Hinterkopf, dass da am Ende noch ein letzter Anstieg kommt. Da er jedoch nach mehr als 45 Minuten durchgehenden Anstieg scheinbar nichts mehr zusetzen kann, sind mentale Durchhalteparolen die einzigen Rettungsanker. Insgeheim freundet er sich jedoch bereits mit dem vierten Gesamtrang an.

Circa drei Kilometer vor der Passhöhe des Umbrail dann die Überraschung, die Verfolger verlieren plötzlich massiv an Boden und der eigene Wille hat wieder Feuer gefangen und spendiert 20 Extrawatt!

Angetrieben von der Euphorie gibt der Körper wieder deutlich mehr Leistung her und der Abstand zu den Verfolgern wächst stetig an. Im Anstieg zur Stelvio dann zum ersten Mal den Führenden in Sicht und bei gefühlten Minusgraden mit Vollgas in die Abfahrt.

Etwas dahinter hat sich René in der Schweiz leicht von seiner Gruppe abgesetzt und fährt mutig seinem besten Ergebnis bei einem großen Bergmarathon entgegen. Und auch Josi, der sich seit der Transalp immer mehr steigern konnte lässt den Großteil der Gruppe hinter sich und zeigt an den Kehren des Umbrailpasses Kämpferherz.

Man kann die Leistung der Beiden nicht hoch genug einschätzen, da sie beide, insbesondere René ja mehr oder weniger sehr kurz im Rennsport sind und diese Art von Marathons eigentlich jahrelange Erfahrung und Training benötigen.

Man muss es an dieser Stelle ehrlich aussprechen, ein Fahrer wie Daniel, der bereits 15 Jahre Wettkampfsport betreibt und der 3 Jahre darauf hintrainiert hat, sich von Kurzdistanzen kommend die Fähigkeiten für Marathonbewerbe mit alpinem Profil anzueignen, hätte sich mit zwei bis drei Jahren Training in den Beinen nie derartig gut geschlagen, bzw. den Mut besessen solche Bewerbe zu bestreiten. Umso höher sind der Mut und die Leistung eines René oder eines Josi zu bewerten. Hut ab vor deren tapferer Leistung!! Radsport bzw. vor allem Marathons bedeuten jahrelanges Training, erst dann kann man die Früchte des Erfolgs ernten. Da die Beiden am Beginn ihrer Karriere bereits so stark sind, darf man sich für ihre sportliche Zukunft viel erwarten!

Konzentriert in die Abfahrt – fokussiert in den Anstieg

Knapp 50 Kehren sind es, die jedem von uns nicht nur bergan Schmerzen bereiten können.
Abgesehen von der Kälte im oberen Bereich des Bergs gibt es praktisch keine Zone des Oberkörpers der nicht zu schmerzen beginnt und die massive Belastung in der technisch schwierigen Abfahrt verursacht bald starke Schmerzen im Rücken und in den Armen.

„Vergiss den Schmerz und konzentrier dich auf die Strasse, sonst war der ganze Einsatz umsonst“

„Denk nicht an den folgenden Anstieg sondern bleib bei den Kehren im Hier und Jetzt!“

Immer wieder muss man sich im Adrenalinrausch der Abfahrt diese Zeilen vergegenwärtigen – ein Fehler ist schnell gemacht und die Folgen oft fatal.

Die Freude auf den letzten Anstieg ist daher doppelt so groß und jeder von uns stirbt hier seinen eigenen Tod im positiven Sinne (klingt unlogisch und makaber, ist aber so).

Daniel kommt mental gestärkt und mit erstaunlich guten Beinen in den Schlussanstieg. Der zweite Platz scheint abgesichert, der Vorsprung am Stilfserjoch mindestens eine Minute, in der Abfahrt kann man schwer Zeit aufholen und zu sehen ist auch niemand. Zumindest nicht hinter ihm.

Den vor ihm taucht plötzlich der Führende Klaus Steinkeller auf und sein Vorsprung schwindet immer mehr.

Drei Kilometer vor Schluss dann das unvorstellbare, Daniel holt ihn ein, attackiert sofort und wird nicht verfolgt. Leer und ausgepumpt von der stundenlangen Solofahrt hat Steinkeller keine Reserven mehr übrig, sondern wirkt komplett todgefahren.

Die letzten Kilometer werden also zur Jubelfahrt und der Sieg beim Alpentraum nach einer Fahrzeit von 5 Std. und 37 Minuten bedeuten für Daniel neben dem perfekten Ötztaler Marathon ein tolles Saisonfinale nach einer Saison die gesundheitsbedingt bis zum Juli vielleicht die Schlimmste seiner Rennkarriere war!

IMG_3022

Und nur etwas dahinter fährt René zu seinem besten Ergebnis bei einem Alpenmarathon dieser Art.
Bravourös peitscht sich der „Adler vom Geschriebenstein“ selbst den letzten Anstieg hinauf um als 18 in der Overall Wertung bzw. als Sechster seiner Altersklasse anzuschlagen. Ein Kampf bis zum letzten Schweißtropfen der mit einem Top Ergebnis belohnt wird.

Und „last but not least“ Josi der sich mit dem 23. Gesamtrang bzw. 15 Rang in der Altersklasse ebenfalls deutlich steigert und, etwas Spezialtraining und ein paar zusätzliche Wettkämpfe mit dem Team im nächsten Jahr vorausgesetzt, großes Steigerungspotenzial für die kommende Rennsaison in seinen Beinen hat. Und für Beide gilt, jedes Rennjahr und jeder Wettkampf bringt zusätzliche Kondition und Erfahrung und lässt einen eine Stufe auf der Erfolgsleiter nach oben klettern!

Bericht: Daniel Wabnegg

Berni Rehrl beendet erfolgreiche Saison mit Platz 11 beim Eddy Merckx Classic

Berni Rehrl beendet erfolgreiche Saison mit Platz 11 beim Eddy Merckx Classic

Eine fast perfekte Saison neigt sich mit Bernis traditionellem Saisonabschluss endgültig dem Ende zu. Zurückblickend auf tolle Erfolge und einigen Wochen mit wenig Training aber dafür mit voller Motivation geht es in einem großartig besetzen Event von Beginn an zur Sache. 90min später – am Ende der zermürbenden Berg und Talfahrt – zeigt der Leistungsmesser 316w NP. Dies hinterlässt seine Spuren und führt dazu, bei der ersten Attacke im hügeligen Alpenvorland abzureissen. In einer 4er Gruppe rund um Evergreen Paul Lindner wird versucht den Abstand in Grenzen zu halten bevor jeder sein eigenes Tempo über den letzten Berg anschlägt. Schlussendlich reicht es für einen tollen 11ten Platz und einem würdigen Saisonabschluss bei Prachtwetter.

„Planks“ auch im Dienste der Feuerwehr unschlagbar …

Am 05.09.2015 fand in Wolfsberg unter widrigsten Wetterbedingungen die 23. Österreichischen Feuerwehrradmeisterschaften statt. Diese Meisterschaften nahmen Markus Plank, Martin (für die FF Sparberegg) und Renè (für die FF Strebersdorf) in Angriff. Zu bewältigen waren vier Runden auf dem „originalen Wolfsberg Kurs“. Die widrigen Wetterverhältnisse, ca. 11°C und schwere Regenfälle machten das Rennen zu einem wahren Überlebenskampf.

img-6032_c1000_800

 

Gleich zu Beginn des Rennens, zeigten sich die Jungs vom ESR Racing Team by Bernhard Kohl immer in den vordersten Reihen. In der dritten Runde gelang den beiden „Planks“- Markus und Martin die alles entscheidende Attacke. Es kristallisierte sich ein Spitzenfeld von drei Fahrern heraus, die das Hauptfeld bis zum Ziel nicht mehr einholen konnte. Der Vorsprung der „drei Mann großen Ausreißergruppe“ wuchs kontinuierlich an. Zum Schluss kam es zu einer Sprintentscheidung, Martin sicherte sich vor Hirschbichler Johannes (Tirol) und Markus die Tageswertung.

img-6150_c1000_800

 

Mit fast drei Minuten Rückstand kam das erste Verfolgerfeld ins Ziel. Somit sicherte sich Martin den Feuerwehr-Staatsmeistertitel 2015, zugleich den Meistertitel in der Kategorie A und Markus den Meistertitel in der Kategorie B.

DSC_1635

 

Renè kam mit den schwierigen Wetterverhältnissen am schlechtesten klar. Rundete aber des starke mannschaftliche Ergebnis mit einem 7.Platz in der Kategorie C ab.

img-0172_c1000_800

Auch im Dienste der Feuerwehren lässt das ESR Racing Team by Bernhard Kohl keine Siegesmöglichkeit aus.

Ötztaler Radmarathon – Finaler Härtetest bei der Königin der Marathons

Ötztaler Radmarathon – Finaler Härtetest bei der Königin der Marathons

 Was für ein Jahr! Auf jedem Terrain und auf allen Distanzen haben wir unsere Frau und unseren Mann gestanden, unzählige Spitzenplatzierungen eingefahren und uns als vielseitiges Team präsentiert! Doch die schwierigste aller Prüfungen lag noch vor uns, das Herzstück der mitteleuropäischen Radsportsszene und zugleich natürlich auch das Highlight im österreichischen Rennkalender – der Ötztaler Radmarathon.

sportograf-68744929_lowres

Doch was macht ihn so besonders, diesen Marathon? Woher kommt sein unglaublicher Mythos? Sind es nur seine Länge von knapp 230 km oder seine knapp 5400 Höhenmeter?

Wohl kaum, es gibt sicher Rennen die eine ähnliche Anzahl an Kilometern und Höhenmetern aufweisen und dadurch unglaubliches Leiden verursachen können.

Was ist es dann?

Mit ziemlicher Sicherheit das Gesamtpaket, aus Länge, Härte, internationaler Konkurrenz, professioneller Organisation, unheimlichen Flair und extremen Bedingungen. Das härteste Rennen an einem der schönsten Plätze der Welt eben!

Ein kleiner Grund könnte auch sein, dass alle bei diesem Marathon vielleicht ein kleines bisschen mehr leiden, da sich die Stärke eines Fahrers/einer Fahrerin im Radmarathonsport grundsätzlich nach seiner persönlichen Bestzeit beim „Ötzi“ definiert .

Es ist daher nicht nur ein Kampf um eine gute Platzierung sondern auch einer um die eigene Bestzeit zu unterbieten und so seine Visitenkarte aufzubessern.

Zum ersten Mal sind wir in diesem Jahr als Team bei diesem unglaublichen Rennen und der ewigen Jagd nach der persönlichen Bestzeit am Start . Neben den bereits Ötzi erfahrenen Joachim Steffek, Markus Plank, Bernhard Rehrl, Hans-Peter Fellinger und Jürgen Pansy, sind mit Markus Feyerer, Renè Mayer und Daniel Wabnegg auch drei Debütanten mit von der Partie.

Unsere Betreuer an der (endlosen) Straße zum Erfolg:
Was wären wir ohne unseren treuen Helfer? Zum wiederholten Mal in diesem Jahr haben wir die große Ehre die Hilfe ganz besonderer Menschen in Anspruch nehmen zu dürfen!

Da wären einerseits Renès Mutter Inge und unsere Teamkollegin Karin die uns morgens um 6 Uhr in den Startblöcken betreuten und unsere Bekleidung einsammelten, dann die Eltern von Bernhard, Ulrike und Simon die wenig später am Kühtai mit dem ersten Verpflegungspaket zur Stelle waren, Joachims Vater Walter, der uns am Brenner versorgte und nochmals Karin die uns am Timmelsjoch nochmals verpflegte.

Bei allen bedanken wir uns vielmals und von ganzem Herzen für Eure Hilfe, ohne Euch wären wir niemals so erfolgreich!!!!!!!

Das Rennen:

Dein Triumph ist hinter diesem Anstieg – deine Geschichte steht am Ende dieser Straße!

Es sollte heiß werden an diesem Tag! Bereits um 6 Uhr morgens war es ungewöhnlich mild, sodass man erahnen konnte, dass es ein Rennen der Extreme werden würde.

Und so ging es los, mehr als 30km von Sölden bergab nach Ötz. Mit teilweise mehr als 70 km/h im riesigen Peloton, umringt von hunderten Mitstreitern.

Markus, Max, Jürgen, Daniel, Hans-Peter und Bernhard starten die wilde Jagd etwas früher aus dem ersten Startblock, Renè und Joachim ein paar Augenblicke später aus Block zwei.

Nach etwas mehr als 30 Minuten (!!) war es dann soweit und das Kühtai war erreicht, hinein in den ersten Anstieg, die ersten 1200 Höhenmeter.

Mighty Max und Daniel können sich angezogen von Pauli Lindner in der ersten Verfolgergruppe festbeißen, vor ihnen nur eine Ausreißergruppe von 5 Fahrern die sich in der Abfahrt nach Ötz zu einer Kamikazeaktion entschieden haben.

Schlussendlich sollte mit Werner Weiss sogar einer der Ausreißer „überleben“ und Rang 5 belegen – Tapferkeit wird eben manchmal auch belohnt!

Kurz hinter den Verfolgern fährt Jürgen, der sich den Anstieg genau einteilt, gefolgt von Hans-Peter und Markus und etwas dahinter, der noch etwas von einer Verkühlung geschwächte Bernhard, der sich diesen Event jedoch nicht entgehen ließ.

Last but not least unsere beiden bergfesten Burgenländer Renè „der Adler vom Geschriebenstein“ und Joachim „Josinger“ Steffek dem Mann aus Iron City. Beide mit fixen Marschtabellen auf dem Weg zu ihrer persönlichen Wunschzeit.

Oben am Kühtai dann bereits eine unglaubliche Fangemeinde die uns in die Wildeste aller Abfahrten jubelt.

sportograf-68716701_lowres

Bekannt dafür immer für persönlich Highspeeds gut zu sein, erfüllt die Abfahrt vom Kühtai alle Erwartung wobei Daniel und Joachim mit 109 km/h die vereinseigene Spitzenwertung im Downhill anführen.

DSC_0587

Hast Du dein Limit erreicht? Dann geh darüber hinaus!

Nach der Abfahrt dann Kaffeepause. Mit Bummeltempo fährt die erste große Verfolgergruppe nach Innsbruck über den Brenner und Jürgen kann mit einigen Fahrern wieder aufschließen. Drei Teammitglieder in der Verfolgergruppe und weitere drei unmittelbar dahinter, unmittelbar gefolgt von Renè und Joachim. Alles läuft nach Plan!

Sei standhaft, sei stark!

So kommt es, dass ein ca. 60 -70 Mann großes Verfolgerfeld mit allen Favoriten und gespickt mit Topstars der Marathonszene aus Italien, Belgien, Deutschland, Schweiz und Österreich kurz nach Sterzing in Südtirol am Jaufenpass das Rennen so richtig eröffnen.

Max hat hier großes Pech mit einem Hinterraddefekt. Er bekommt zwar vom Mavic Materialservice schnell ein Reserverad verliert aber den Anschluss zur Spitzengruppe.

Jürgen stellt wieder den Tempomaten ein und lässt sich vom horrenden Tempo des Beraldoteams rund um den späteren Gesamtsieger Enrico Zen nicht beirren.

Daniel fährt den ersten Teil des Berges in dieser Gruppe lässt sich von der Konkurrenz aber auch nicht in den roten Bereich zwingen und geht in der Mitte des Passes in die Jürgentaktik über.

Markus und Hans-Peter zeigen ebenfalls Steherqualitäten und kämpfen sich etwas später den Berg hoch. Unmittelbar dahinter ein tapferer Bernhard der seinen Rhythmus gefunden hat und sich im Anstieg festbeißt.

Renè ist ebenfalls perfekt in der Zeit und etwas dahinter hat auch Joachim sein Ziel unter 9 Stunden zu bleiben in Reichweite.

sportograf-68726969_lowres

Erschöpfung ist dein einziger Feind – Kampf ist deine Antwort!

Am Gipfel des Jaufenpasses dann eine unglaubliche Stimmung. Dutzende Fans und bekannte Gesichter die uns nach vorne peitschen!

Daniel führt als erstes des Teams eine kleine Verfolgergruppe über den Pass, nachdem er auf dem Weg dorthin zahlreiche Fahrer aus der Spitzengruppe ein- und überholte.

Max geht es ähnlich, er passiert kurz danach den Pass und macht sich auf zum Grande Finale.

Jürgen ist zwar noch sehr gut in der Zeit, leider machen sich bei ihm jedoch am Gipfel erste Magenprobleme bemerkbar. Er lässt sich jedoch nicht beirren und kämpft sich in die Abfahrt nach St. Leonhard.

Markus bleibt unbeirrt am Drücker und nimmt etwas hinter Jürgen und etwas vor Hans-Peter die Abfahrt in Angriff. Kurz darauf sollte auch Bernhard folgen der sich in Anbetracht seiner gesundheitlichen Probleme vor dem Rennen beachtlich schlägt.

Unser zweiter Debütant Renè spürt zwar bereits die Erschöpfung hat aber auf Rambomodus umgeschalten und ist fest entschlossen sich bis zum bitteren Ende durchzubeißen. Gleich wie Joachim etwas dahinter. Der aber mit dem Vorteil der Erfahrung und der Gewissheit Körner für den Schlussanstieg gespart zu haben.

Bist du am Boden? Dann steh auf!

Das Timmelsjoch – unsere letzte Schlacht (zumindest an diesem Tag)!

„For death and glory“ hätte Thèoden, König von Rohan gesagt.
Und genau so stürzen wir uns in diesen letzten, mit 28 km Länge und fast 2000 Höhenmetern nicht enden wollenden Berg, an dem die Hitze ihre volle Kraft entfaltet. 1 ½ bis 2 Stunden jagen wir bei teilweise 35 Grad in der glühenden Sonne den Berg hinauf. Jeder für sich, jeder auf der Jagd, jeder als Gejagter, jeder mit bis zum Anschlag durchgedrückten Gaspedal – all out bis der Vorhang runterfällt!!

Daniel erwischt einen Wahnsinnstag und holt vom Fuße des Berges immer mehr Fahrer ein, bis er 3 km vor dem Gipfel bereits virtuell an achter Position ist. Leider gehen im am Ende jedoch ein wenig die Kräfte aus und er muss einen Fahrer ziehen lassen und geht mit einem Italiener in die letzte Abfahrt wo sie noch von einem Deutschen eingeholt werden. Im Gedanken das seine Gegner die viele Führungsarbeit sportlich honorieren würden macht er bis zum Ende Tempo. Leider wird es mit der Sportlichkeit nichts und die zwei Fahrer fahren 100m vor der Ziellinie an ihm vorbei. Am Ende steht jedoch ein herrlicher 11.Platz (5. Platz AK) in einer Zeit von

7 Std und 17 min. was zugleich den zweiten Platz in der inoffiziellen Österreicherwertung bedeutet.

sportograf-68826970_lowres

Hör die Rufe die dich nach vorne treiben!

Zeig Leidenschaft! Zeig Opferbereitschaft!

Und gleich dahinter Max als drittbester Österreicher auf Rang 20 (12. Platz AK) in 7 Std. 26 min. Unglaublich wie konstant stark Max in diesem Jahr gefahren ist. Überall wo er dabei war, war er auch vorne und präsentierte unser Vereinsfarben mit größter Würde. Das muss man unserem Burschen einmal nachmachen!

Markus (Platz 110 in 7:57 Std.) und Hans-Peter (Platz 117 in 8:00 Std.) kommen unmittelbar nacheinander ins Ziel und krönen eine unheimlich kämpferische Leistung mit einer hervorragenden Zeit. Und auch Bernhard kann stolz auf seine Leistung (Platz 141) und seine Zeit (8:06 Std.) sein. Die magische 8 Stundengrenze ist demnach nicht mehr weit und wird bestimmt beim nächsten Mal unterboten werden.

Allen drei Jungs muss man mehr als gratulieren, keiner von ihnen hat sich auch nur eine Sekunde hängen lassen und jeder hat bis zum Schluss gekämpft.

Es ist dein Tag, es ist dein Rennen, es ist dein Erfolg!

Renè verlassen am Timmelsjoch etwas die Kräfte, aber ein echter Burgenländer steckt auch so was locker weg. Leider schrammt er dieses Mal knapp an seiner Wunschzeit von 8 Std. und 20 min vorbei und belegt in 08:26 Std. den 270 Platz. Eine Wahnsinnsleistung für unseren erst seit 2 Jahren im Wettkampfsport aktiven Ötzi Debütanten. Und auch Joachim erfüllt sich sein Ziel und bleibt mit einer Fahrzeit von 8:50 Std. deutlich unter 9 Stunden.

Leider haben wir aber auch einen tragischen Ausfall zu beklagen:

Jürgens Magenprobleme werden am Schlussanstieg immer schlimmer. Mehrmals muss er sich übergeben, klettert aber jedesmal wieder aufs Rad und zeigt sein unglaubliches Kämpferherz. Aber auch Jürgen ist nur ein Mensch und hat Grenzen. Geschwächt und entkräftet muss er in der Mitte des Anstiegs die Segel streichen und aufgeben. Angesichts seiner Erfolge in diesem Jahr ist diese Aufgabe zwar bitter, aber unbedeutend den Jürgen ist und bleibt aktuell einer der stärksten Amateure Österreichs und das ist es was zählt. Jeder von uns weiß, nicht jedes Rennen verläuft immer so wie man es sich wünscht!

Teamwertung – unser Podium!

Unser schönster Erfolg kam jedoch zum Schluss, haben wir es doch mit dem 3. Platz in der Teamwertung gemeinsam aufs Podium geschafft! Wer uns kennt, weiß das wir das Wort Team nicht nur als Worthülse gebrauchen sondern auch leben! Umso mehr freut es uns gemeinsam dieses ehrenvolle und ruhmreiche Podium besteigen zu dürfen – was für ein Tag für das Team!

DSC_0589

Berichterstatter: Daniel Wabnegg

Wolfi nach einem schweren Trainingssturz am Weg der Besserung

Die letzten beiden Wochen waren wir bei den Rennen des ESR Racing Teams by Bernhard Kohl immer mit den Gedanken bei unserem Wolfi und aus Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand schreiben wir erst heute die ersten Zeilen darüber.

Der Unfall ereignete sich bei einer Trainingsausfahrt am 16.08. im Friaul. Die genaue Unfallursache ist noch nicht genau aufgeklärt, erfolgte jedoch bei einer unübersichtlichen, engen Abfahrt in der Wolfi in ein entgegen kommendes Auto kracht.

Wolfi musst mit schweren Kopfverletzungen in das umliegende Krankenhaus gebracht werden und konnte erst nach einer Woche nach Wien überstellt werden. Sein Genesungszustand entwickelte sich sehr positiv und wenn man unseren Wolfi kennt, ist er schon wieder voll motiviert und würde lieber schon gestern als heute wieder auf dem Rad sitzen und noch einige Rennen bestreiten.

Wir sind in erster Linie einmal sehr froh, dass es Wolfi in der Zwischenzeit wieder besser geht und freuen uns natürlich wenn wir bald wieder die gemeinsamen Vorbereitungen mit ihm für die nächste Saison starten können.

 

Radmarathon Hartberg

Abschluss der Hartbergerland Radsportwoche war ein 130 Kilometer Radmarathon von Hartberg über Bad Waltersdorf, Bad Blumau, Markt Hartmannsdorf, Kainder und retour nach Hartberg. Zweimal war eine Runde von knapp 65 Kilometer zu bewältigen. Mit dabei vom ESR Racing Team by Bernhard Kohl waren diesmal Markus Plank, Jörg Taucher und Stefan Stumpf.

In der ersten Runde waren alle Fluchtversuche nicht von Erfolg gekrönt, auch wenn es Stefan gemeinsam mit Karl-Heinz Gollinger und Michael Köfalvi mehrmals versuchte.

Die Entscheidende Attacke sollte dann Markus gelingen, der nach rund 80 Kilometer die Gunst der Sekunde nutze und sich dem Feld löste. Im Schlepptau zwei weitere Fahrer, sicherte er sich aber souverän den Tagessieg.

IMG_9809

Im Verfolgerfeld wurde laufend versucht die Ausreisser wieder einzuholen, was aber nie so richtig funktionierte. Im Schlusssprint zeigte dann wieder Jörgi seine Stärken und schnappte sich den dritten Platz in seiner AK … knapp dahinter Stefan mit Platz 6.

IMG_9811

Adolfo holte sich einen starken Platz 3 in seiner Altersklasse und zeigt nach seiner Verletzungspause schon wieder ordentlich auf.

 

Hartbergerland Weltradsportwoche

Die Hartbergerland Weltradsportwoche ging dieses Jahr von 14. August bis 21. August über die Bühne.

Der Woche startete ganz hervorragend für das ESR Racing Team by Bernhard Kohl. Beim Prolog am Freitag brannte unsere Rakete Jörgi mit einem Schnitt von 59,53 km/h eine gewaltige Zeit auf den Asphalt und sicherte sich somit den Tagessieg und schlüpfte auch noch ins gelbe Führungstrikot.

IMG_9706

Am Samstag war dann Bad Waltersdorf Austragungsort einer waren Hitzeschlacht. Jögi bekam Unterstützung von Jürgen, Markus Plank, Hans Peter, Martin, Robert und Stefan. Doch schon in der ersten von 3 Runden war die Verteidigung des gelben Trikots in weite Ferne gerückt. Ein gewaltiges Anfangstempo und zahlreiche Attacken machten es bei 34 Grad extrem schwer. Jürgen hatte den besten Riecher und hüpfte in eine Spitzengruppe, die es bis zum Ende schaffen sollte und so belegte Jürgen Platz 3 hinter Peter Pichler und dem Slowenen Dusan Hajdinjak.

Martin, Jörgi und Robert mussten das Rennen nach zwei Runden aufgeben. Stefan setzte Anfang der letzten Runde alles auf eine Karte und startete einen Fluchtversuch. Auch wenn es fast 40 Kilometer vor dem Ziel einem Himmelfahrtskommando gleichkam, sah es zwischenzeitlich ganz gut aus – auch wenn die Fluchtgruppe in der Zwischenzeit größer wurde. 10 Kilometer wurde die Gruppe dann aber gestellt, doch Markus Plank, der sich zwischenzeitlich zur Gruppe von Stefan gesellte, konnte einen Vorsprung ins Ziel retten und belegte den starken 8ten Tagesrang. Für Hans Peter war es am Ende Platz 19 und für Stefan Platz 25.

IMG_9712

Beim Rundstreckenrennen am Sonntag war dann ausschließlich Jörgi am Start und belegte bei einem turbulenten Rennen Platz 20.

Neu am Programm war dann das Montag-Rennen mit Start und Ziel in St. Magdalena. Steile Rampen prägten die Runde und so war es der Tag für die starken Bergfahrer. Der Tagessieg ging an Alexander Holzinger vor Andi Tiefenböck und Christian Gruber. Jörgi belegte Platz 26 in der Tageswertung.

Am Dienstag folgte der große Auftritt von unserer Bergziege Martin … Mit seiner Flucht leitete Martin ein wirklich hervorragendes Ergebnis für unser Team ein und siegte vor den beiden Slowenen Lovse und Obal. Markus Plank belegte Platz 5, und Jürgen  auch noch Platz 7.

IMG_9731

Am Mittwoch konnte Jörg wieder seinen Formanstieg beweisen und nur einige Stürze in der Zielkurve verhinderten ein noch besseres Ergebnis von Jörg. Am Ende war es trotzdem ein starker Platz 16.

Der Bergsprint in Greinbach war dann nicht ganz das Terrain von unserem Jörgi – nach seiner „Explosion“ 1000 Meter vor dem Zielstrich wurde es lediglich der 18te Tagesrang.

Das abschließende Zeitfahren am Freitag über 17 Kilometer war besonders wichtig für unser ESR Racing Team by Bernhard Kohl. Waren es doch auch die Steirischen Meisterschaften im EZF. Nach seinem österreichischen Meistertitel folgte für Jürgen auch der steirische Meistertitel vor Markus Plan und Martin Geretschnig.

Robert holte sich den Steirischen Meistertitel in der Master Klasse 1 mit einer sehr starken Tagesleistung.

IMG_9805

Adolfo holte sich die Silberne in der Master 2 Klasse und Peter ebenso Silber in der Master 3 Klasse.

IMG_9804

IMG_9806

Die Jungs vom ESR Racing Team by Bernhard Kohl rocken das Waldviertel …

Am vergangenen Sonntag um 10.15 Uhr war es noch kühl in der Lagerhalle der Zwettler Brauerei. Es sollte den 4 Vertretern vom ESR Racing Team by Bernhard Kohl beim Zwettler Radmarathon aber schon noch ordentlich heiß werden. Nicht nur dass die Temperaturen über die 30 Grad klettern sollen, so hatte es auch der Rennverlauf in sich.

Bernhard, Wolfi, Adolfo und Stefan ließen aber im Waldviertel nichts anbrennen und als der Startschuss erfolgte und sich das Fahrerfeld noch neutralisiert aus Zwettl hinaus bewegte, waren unsere Jungs schon in Lauerstellung. Wie in den letzten Jahren gab es anfangs kein taktieren sondern einfach nur Vollgas in den ersten Anstieg. Wolfi war wie immer voll motiviert und mit den letzten beiden Siegen voller Selbstvertrauen und er sollte auch an diesem Sonntag den richtigen Riecher haben.

Altmeister Pitzl war es wieder einmal – wie so oft im Waldviertel – der schon früh die Entscheidung suchte und so folgten die ersten Attacken schon nach rund 10 Kilometern. Wolfi war mit dabei von der Partie und mit ihm neben Pitzl auch noch Eichinger, Köfalvi und kein geringerer als Wolfi Eibeck.

Und auch das Verfolgerfeld rund um unsere Fahrer Bernhard und Stefan war mit klingenden Namen aus der Marathon-Szene besetzt. Die gesamte Mannschaft von Paintball Fritzi Racing mit Robl, Strobl und Tiefenböck … Geretschnig, Schildböck und noch einige mehr, machten es mit unseren Fahrern auch in der Verfolgergruppe nicht leicht und so war der Kampf ums Überleben auch keine Seltenheit. Oft genug ging es in Einserreihe und mit Attacken gespickt durch das Waldviertel.

IMG_9668

Für Bernhard und Stefan war das Ziel klar – Wolfi vorne abzuschirmen und jede Attacke im Feld zu kontern … und das funktionierte wunderbar. Die Spitzengruppe zwar oft in Sichtweite war aber schnell klar, dass Wolfi da vorne ganz gute Karten haben könnte.

IMG_9671

Der neue Kurs hatte es auf jeden Fall in sich und so gab es kaum Zeit zum verschnaufen. Nach fast 2.30h Fahrzeit ging es dann für die Spitzengruppe in den wohl alles entscheidenden Finalanstieg auf den Ritterkamp – kurz, steil und giftig nach oben hinaus.

11834748_1894420800783422_1770320922029819566_o

Die Spitzengruppe um Wolfi setzte dort gleich mal Pitzl in den Wind und so machte man sich dann nur noch zu viert in Richtung Finalsprint, der eigentlich eine Sache für unseren Wolfi sein sollte. Doch leider konzentrierte er sich etwas zu sehr auf das schnelle Hinterrad von Wolfi Eibeck und ließ sich so von den Attacken von Köfalvi und Eichinger überraschen und konnte in den entscheidenden Sprint nicht mehr eingreifen. Aber man will ja nicht über einen starken 3ten Gesamtplatz und Platz 2 in der Altersklasse nicht traurig sein 😉 – ganz im Gegenteil, war es doch das beste Ergebnis von Wolfi in Zwettl und eine weitere Bestätigung seiner tollen Form.

FullSizeRender

Auch im Verfolgerfeld wurde über den Ritterkamp gekämpft und die 20-Mann-Gruppe sollte sich noch einmal ordentlich zerlegen. Bernhard und Stefan waren vorne dabei als die Post abging, etwas davor Andi Tiefenböck, der schon davor durch seine Abfahrtskünste einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte. Stefan konzentrierte sich auf das Hinterrad von Tom Strobl (das soll ja kein schlechtes sein), doch leider ging eine kleine Lücke auf und der Kontakt nach ganz vorne ging etwas verloren. Wie so oft war Bernhard im Zielsprint wieder da wo er sein sollte und belegte knapp hinter Andi Tiefenböck den 6ten Gesamtplatz und den Sieg in seiner Altersklasse. Stefan kam hinter Geretschnig auf Platz 14 durchs Ziel und sicherte sich noch vor Tom Strobl den 3. Platz in seiner Altersklasse.

FullSizeRender

Verdammt stark zeigte sich auch unser Adolfo, der nach seiner Verletzungspause und den ersten Zeitfahren wieder eine gute Leistung darbot und in einer weiteren Verfolgergruppe immer für Tempo sorgte und als Belohnung auch auf Platz 3 in seiner Altersklasse fuhr

.FullSizeRender

Somit war es mal wieder geschafft … alle Fahrer vom ESR Racing Team by Bernhard Kohl am Stockerl beim Zwettler Radmarathon!

FullSizeRender